HBO-Behandlung in der Druckkammer

Die kontrollierte Hyperbare Sauerstoffbehandlung in einer Druckkammer

Die Druckkammer besteht aus einer großen Stahlkabine, in der 12 Patienten bequem nebeneinander sitzen können. In dieser Kabine wird langsam der Druck erhöht; Patienten atmen in regelmäßigen Abständen unter einer Gesichtsmaske reinen Sauerstoff, ansonsten „normale“ Atemluft. Druckerhöhung und Sauerstoffatmung führen gemeinsam zu dem gewünschten therapeutischen Effekt, der Erhöhung des Sauerstoffgehaltes im Gewebe. Dies kann mit anderen Sauerstofftherapien (Atmen mit reinem Sauerstoff unter Normalbedingungen, Blutwäsche mit Sauerstoff, Mehrschritt-Therapie nach v. Ardenne) nicht in vergleichbarer Intensität erreicht werden.

Während der Therapie kann der Patient bequem sitzen und hat außer den Sauerstoffanwendungen über das Atmen mittels einer Sauerstoffmaske nichts weiter zu tun. Sprech- und Sichtverbindung nach außen sorgen dafür, daß jederzeit mit dem Arzt gesprochen werden kann. Über eine sogenannte Schleuse kann der Patient jederzeit und ohne Störung der mitbehandelten Patienten die Kammer innerhalb einer Minute wieder verlassen.

Die Behandlungszeit dauert 30 – 60 Minuten (wenn Sie zusammen mit anderen Patienten mit anderen Erkrankungen behandelt werden können Sie 90 – 120 min bleiben).

Über eine Video- und Kommunikationsanlage haben die Betreuer mit Ihnen ständig Sicht- und Sprechkontakt. Ihre Körperfunktionen werden je nach Erfordernis laufend überwacht ( EKG, Blutdruck, Atmung, Sauerstoffdruck im Blut).

Die Druckkammern der VDD-Mitglieder erfüllen alle technischen Anforderungen der Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin e.V. (GTÜM) und des Verbandes Deutscher Druckkammerzentren. Als medizinische Großgeräte fallen sie unter die Medizingeräteverordnung und unterliegen strengen Sicherheitskontrollen durch den Technischen Überwachungsverein (TÜV).

Alle Systeme sind mehrfach gesichert. Die Kammern können auch bei Stromausfall sicher betrieben werden.

Das Behandlungs-Team betreut und schützt Sie vor etwaigen Gefahren. Das Team besteht mindestens aus drei Personen: 1 Arzt mit spezieller Ausbildung zum Arzt für Tauch- und Überdruckmedizin und Notfall- oder Intensivmedizin (jede Behandlung wird ärztlich überwacht) und ein Anästhesie-, OP- oder Intensivpfleger (-in) mit Zusatzausbildung für Überdruck- und Tauchmedizin und / oder 1 medizinische Assistenzperson für Hyperbarmedizin und /oder 1 Druckkammerbediener. Die Ausbildung aller Mitarbeiter ist nach den Standards der Gesellschaft für Tauch und Überdruckmedizin (GTÜM) und denen des Verbandes Deutscher Druckkammerzentren e.V. überprüft und zertifiziert.

Bei Ihrer ersten Behandlung werden Sie in der Druckkammer begleitet. Auch sonst sind Sie nie alleine in der Druckkammer. Die integrierte Schleuse ermöglicht den Betreuern, innerhalb von 30 Sekunden in Ihrer Behandlungskammer zu sein. Über diese Vorkammer können Sie zu jedem beliebigen Zeitpunkt wieder aussteigen. Selbst wenn die Druckbehandlung schon läuft und Sie „draußen“ etwas vergessen haben, besteht jederzeit die Möglichkeit, Ihnen über die Medikamenten- und Materialschleuse etwas nachzureichen.

Moderne Mehrplatz-Druckkammern bieten Patienten eine sanfte und entspannte HBO-Therapie

Der Luftdruck in der Kammer wird für die Behandlung langsam gesteigert auf einen Umgebungsdruck von z.B. 2,5 bar (250 kPa). Dann atmen Sie über spezielle Gesichtsmasken reinen Sauerstoff ein. Die Behandlung wird meist ambulant durchgeführt und dauert je nach Indikation 1 1/2 bis 2 Stunden an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen. Wie oft Sie sich der Behandlung unterziehen sollen, hängt vom Krankheitsbild ab.

Etwaig auftretende Gefühle von Platzangst und Enge werden durch folgende komfortable und entspannende Inneneinrichtung verhindert: – Vollklimatisierte Kammer – Bequeme, moderne Reisebussitze mit je 2 Armlehnen – Bequemer Einstieg in die Druckkammer – Maximale Geräuschdämmung – Großzügiger Kammerinnendurchmesserr – Komfortable Sauerstoffmasken – Kopfhörer mit Musikprogrammen zur Entspannung, Spezialprogramme zur Angstbewältigung und – Helligkeit in der Kabine.

Falls Voruntersuchungen durch Ihren behandelnden Arzt bereits erfolgt sind, bringen Sie bitte die Befunde mit. Der behandelnde Arzt der Druckkammer bespricht mit Ihnen, wie die Aussichten für einen Heilerfolg bei Ihrer speziellen Erkrankung sind. Vor der Behandlung werden Sie in dem Druckkammer-Institut gründlich körperlich untersucht und bei fehlenden Unterlagen werden dazu diagnostische Verfahren wie Elektrokardiographie, Ergometrie, Lungenfunktionsprüfung, Blutuntersuchung, Audiogramm etc. durchgeführt, um Ihre Eignung für die Sauerstoff-Überdruck- Therapie gewissenhaft festzustellen.