So gründlich, wie bei einer Untersuchung auf Tauchtauglichkeit, werden Patienten wohl selten untersucht. Wird da nicht ein wenig übertrieben?

Hört man nicht von Tauchbasen, beispielsweise in Ägypten, wo eine Tauchtauglichkeitsbescheinigung eines Arztes für 30 EUR zu bekommen ist? Weshalb sollen dann Taucher für eine zugegebenermaßen gründliche ärztliche Untersuchung um die 150 EUR zahlen? In einer ärztlichen Informationsveranstaltung informierte Dr. med. Claudia Haizmann,Fachärztin für Anaesthesiologie, Notfallmedizin, Tauch- und Überdruckmedizin darüber, was zu einer wasserdichten Tauchtauglichkeit gehört.

Tauchmedizinische Untersuchung schon vor dem ersten Schnuppertauchgang

Der Aufwand für eine tauchmedizinische Sportuntersuchung ist groß. Neben dem Gesundheitszustand des Tauchers sind seine Fitness und seine Psyche wichtig. Gefährdet er unter Wasser nicht nur sich selbst, sondern auch seinen Buddy.Die Experten der Tauchmedizin waren sich einig: je sorgfältiger eine Untersuchung für einen Taucher ist, desto besser. Die Untersuchung sollte übrigens nicht erst dann angedacht werden, wenn der Tauchurlaub Last Minute gebucht wurde, sondern vor dem ersten Schnuppertauchgang. Natürlich gehört für gesetzlich Krankenversicherte auch eine zusätzliche Sportversicherung dazu, damit im Ausland oder auch hier in Deutschland Tauchunfallfolgen finanziell abgedeckt sind.

Medikamente und chronische Erkrankungen können Tauchtauglichkeit verhindern

Je fitter, desto besser und bei Schnupfen: Pause – vom Tauchen natürlich. Alkohol sollte vermieden werden. Medikamente, die die Aufmerksamkeit beeinträchtigen, verhindern gleichfalls das OK des Arztes zum Tauchen. Dürfen Asthmatiker, Patienten mit Betablockern oder Patienten, die Antidepressiva benötigen, tauchen? Wie sieht es mit dem offenen Foramen ovale aus?

Nächster Workshop „Wasserdichte Tauchtauglichkeit“ am 23.02. 2011 in Karlsruhe

Die Referentin sprach in ihrem spannenden Vortrag alle Punkte an, die es zu berücksichtigen gibt. Ein verantwortungsbewusster Arzt wird die Anforderungen, die das Tauchen mit sich bringt, realistisch beurteilen und gesundheitlichen Schaden vom Taucher abwenden.Viele Fragen rund um die Tauchmedizin wurden in der Runde erläutert. Am Ende dankten die Teilnehmer der Referentin mit Standing Ovations. Frau Dr. Haizmann wird ihren Vortrag am 23. Februar 2011 in Karlsruhe wiederholen. Weitere Informationen und Anmeldungen hier.

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