Matthias K., 65 Jahre, Aue. 

2013 wurde bei mir im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung Prostatakrebs diagnostiziert. Nach einer OP am Leipziger Uniklinikum erfolgte Ende 2015 die Bestrahlung der operierten Region mit 70 Gy auf Grund eines Rezidives.

2016 begannen die ersten Darmprobleme. In einer Koloskopie wurden Entzündungen des Enddarmes als Folge der Strahlentherapie festgestellt. Behandelt wurden diese mit schulmedizinischen Methoden. Es stellte sich keine Besserung ein. 2018 musste eine zweite Strahlentherapie (64 Gy) erfolgen. Glück im Unglück – mittels PMSA PET CT konnte der betroffene Herd sehr genau lokalisiert werden. Bereits während der Strahlentherapie nahmen die Darmbeschwerden extrem zu. Schulmedizinische Behandlungen brachten keinerlei Verbesserungen der ständigen Blutungen und Schmerzen – operative Eingriffe wurden bereits diskutiert. Hinzu kamen erste Anzeichen eine Strahlenschädigung der Blase, die sich in verstärktem Harndrang und dem Gefühl einer unvollständigen Entleerung äußerten. Das ich neben den ständigen Problemen in meinem täglichen Leben sehr eingeschränkt war, brauche ich sicherlich nicht zu betonen. Ende 2018 beendete ich notgedrungen meine berufliche Tätigkeit trotz PSA-Wert 0, aufgrund der genannten Probleme.

Aufgrund eigener Internetrecherchen stieß ich auf die Sauerstoffbehandlung (HBOT). Auf der Web-Seite des VDD fand ich sehr viele hoffnungsversprechende Informationen. Nach Kontaktaufnahme mit dem Vorsitzenden des VDD – Herrn Dr. Müller-Kortkamp – fand ich Bestätigung für eine mögliche Besserung und eine eventuelle Heilung. Auch seine Unterstützung bei der Beantragung und Durchsetzung der Kostenübernahme durch die Krankenkasse war absolut dankenswert. Nach gut einem viertel Jahr – Widersprüche, Sozialgericht – wurde der Kostenübernahme für die Behandlung auf Grund einer Einzelfallentscheidung von der Krankenkasse zugestimmt.

Die 40 Behandlung fanden am Uniklinikum Leipzig statt. In einem Symptomtagebuch wurden tgl. alle relevanten Daten aufgezeichnet.

Bereits nach ca. 20 Behandlungen konnte man erste Anzeichen einer Besserung erkennen. Nach Abschluss der 40 Sitzungen waren die Blasenbeschwerden verschwunden. Reizdarm, Blutungen, Blähungen gingen ebenfalls fast vollständig währen dieser Zeit zurück. Eine geplante Koloskopie ein viertel Jahr nach Behandlungsende wird abschließend Aufschluss über den Erfolg dieser Behandlungsmethode bringen. Meine Lebensqualität ist bereits jetzt schon eine vollkommen andere. Für die Uniklinik Leipzig werde ich weiterhin für eine längerfristige Beobachtung zur Verfügung stehen.

Für mich ist es vollkommen unverständlich, dass solch eine alternative, nebenwirkungsfreie Behandlungsmethode nicht standardmäßig von den Krankenkassen übernommen wird. Aus meiner Sicht sind bei der Entscheidung der Krankenkassen das diabetische Fußsyndrom der Strahlenproktitis, -zystitis gleichzustellen.

In diesem Zusammenhang für mich auch nicht nachvollziehbar, dass die restlichen 9 Plätze in der Druckkammer während meiner Behandlung durch die generelle Ablehnung der Kostenübernahme durch die Krankenkassen für ebenfalls Betroffene leer bleiben mussten – und das bei annähernder Kostenneutralität.

Mir bleibt nur, mich ganz herzlich für die Unterstützung des VDD und des Uniklinikum Leipzigs zu bedanken und allen Betroffenen Mut zu machen, für solch eine Behandlung zu kämpfen.

Meine Kontaktdaten liegen dem VDD vor. Gern bin ich bereit, Betroffenen persönlich meine Erfahrungen mitzuteilen.

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