HBO bei Osteitis / chronischer Osteomyelitis

Hyperbare Sauerstofftherapie gegen den circulus vitiosus der zunehmenden Infektion

Spätestens vor geplanten Amputationen ist aufgrund der experimentellen und klinischen Beobachtungen eine adjuvante Behandlung mit hyperbarem Sauerstoff (HBO) zu überlegen. Die sonstigen Behandlungsmaßnahmen, insbesondere mit Antibiotika und chirurgischer Entfernung von abgestorbenen Geweben, sollen dabei fortgesetzt werden.

Ziel ist es, den circulus vitiosus

(Schwellung ‑+ Perfusionsminderung -> erhöhter Sauerstoffverbrauch -> Gewebehypoxie -> fehlende Formation von Sauerstoffradikalen -> verminderte phagozytäre Aktivität -> Infektausbreitung -> Schwellung)

zu unterbrechen, der durch die zunehmende Infektion entsteht, (278). Im Ansatz geht man somit davon aus, dass das Geschehen zu einem wesentlichen Teil auf einer lokalen Hypoxie beruhe, die bei diesen Infekten typischerweise im Vordergrund stehe.

[Mader et al. 80; 81; 87; 88;Niinikoski et a. 72; Shupak et al. 89; Silver 78; Wendling 87].

Wie wirkt die HBO bei Osteitis und chronischer Osteomyelitis?

Der HBO-Einsatz stützt sich dabei vor allem auf folgende Wirkmechanismen, die mit experimentellen und tierexperimentellen Versuchen sowie in klinischen Beobachtung gesichert wurden:

  • Reduzierung von Entzündungsbedingten Schwellungen (antiödematöse Wirkung)
  • Verbesserung der Rheologie des Blutes – Steigerung der Eythrozytenverformbarkeit
  • Verbesserung der Sauerstoffversorgung der entzündeten Gewebe
  • Steigerung der zellulären Infektabwehr
  • Besserung der Effektivität spez. Antibiotika
  • Neoangiogenese
  • Knochenheilung

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