Johannes von Reumont war einer der Hyperbarmediziner der ersten Stunde in der Landschaft der deutschen Druckkammern. Als Facharzt für Anästhesie leitete er über Jahre die anästhesiologische Intensivstation in der orthopädischen Abteilung des Universitätsklinikum Heidelberg. 1997 übernahm er die ärztliche Leitung des Druckkammerzentrums Heidelberg, ab dem Jahr 2000 auch die Geschäftsführung.

Er erkannte frühzeitig, was die hyperbare Sauerstofftherapie (HBO) zu leisten im Stande ist. Durch seine tiefgründige Art Dinge zu hinterfragen, seine Genauigkeit, seine Kreativität und vor allem durch seine kontinuierliche Schaffenskraft gelang es ihm das Druckkammerzentrum Heidelberg zu einem erfolgreichen medizinischen Zentrum auszubauen, in dem eine Vielzahl von Patienten erfolgreich behandelt und Taucher betreut wurden.

Durch kritische Auswertung der Therapieergebnisse bei der Behandlung orthopädischer Indikationen, Studienarbeit und Publikationen sowie wissenschaftliche Vorträge, etablierte er – zusammen mit seiner langjährigen Kollegin Frau Dr. Anke Fabian – die HBO zu einem festen therapeutischen Instrument in der Therapie des Knochenmarködemsyndrom und bei der aseptischen Osteonekrose. Seine Erfahrungen vermittelte er in den Ausbildungskursen der GTÜM an junge tauchmedizinische Kollegen. Seine Berufspolitischen Aktivitäten waren geprägt von großem Einsatz und Nachhaltigkeit.

Über Jahre wirkte Johannes von Reumont auch als Vorstandsmitglied im Verband Deutscher Druckkammerzentren (VDD e.V.) und regte durch seine kritischen Beiträge zu fruchtbarer Diskussion an.

Mitte 2013 zog er sich aus gesundheitlichen Gründen im Alter von fast 67 Jahren als ärztlicher Leiter aus dem Druckkammerzentrum Heidelberg an den Bodensee zurück, blieb jedoch beratend weiterhin bis Ende des Jahres verfügbar im Hintergrund. Johannes von Reumont verstarb am 08.08.2014 in seiner Heimatstadt Überlingen.

Wir verlieren nicht nur einen Wegbegleiter, einen Motor, einen streitbaren Kritiker und kreativen „Schaffer“ – sondern wir nehmen auch Abschied von einem zutiefst fürsorglichen Menschen und einem guten Freund, der allzeit ein offenes Ohr für die Sorgen und Belange Anderer zeigte.

Seiner Familie gilt unsere aufrichtige Anteilnahme

Anke Fabian, Christian Heiden

Print Friendly, PDF & Email