Drei Tote und dreizehn Verletzte forderte das lange unbemerkte Ausströmen des farb- und geruchlosen Kohlenmonoxids in einem Mehrfamilienhaus in Hamburg-Harburg am 2. Dezember. Nachdem schon in die Nacht auf Dienstag mehrmals Rettungskräfte gerufen wurden, da Bewohner über Herzbeschwerden, Kopfschmerz und Übelkeit klagten, bemerkte erst ein Schornsteinfeger, der zufällig zugegen war, durch sein CO-Messgerät den mittlerweile tödlichen Kohlenmonoxid-Gehalt in der Luft. Erst daraufhin wurde Großalarm ausgelöst, bei dem 75 Feuerwehrleute im Einsatz waren und drei Menschen, vermutlich aufgrund einer CO-Intoxikation, nur noch tot geborgen werden konnten.

Warum der CO-Austritt so spät festgestellt wurde und worin seine Ursache lag, ist noch nicht abschließend geklärt. Der NDR berichtete nicht nur aktuell über die Tragödie im Hamburg-Harburg. Der TV-Sender informierte auch über die Gefahren einer Kohlenmonoxid-Vergiftung und zur Notfallversorgung mit hyperbarer Sauerstofftherapie, die akut Leben retten und neurologische Spätfolgen verhindern kann.

Keine ausreichende Notfallversorgung mit HBO-Therapie in Deutschland

Allerdings gibt es in Deutschland zurzeit nur vier auf die Notfallbehandlung mit 24-Stunden-Bereitschaft spezialisierte Druckkammerzentren, nämlich Wiesbaden, Berlin, Murnau und Halle (Saale). Der Verband Deutscher Druckkammerzentren e.V. (VDD) fordert schon seit mehreren Jahren gegenüber Bund und Ländern, eine flächendeckende Notfallversorgung für CO- und Rauchgasvergiftete sowie Tauchunfallopfer mit der Druckkammertherapie auf den Weg zu bringen. Eine vorbildliche Lösung hierfür besteht seit 2012 in Hessen, wo das Land dem Druckkammerzentrum Wiesbaden einen Versorgungsauftrag erteilt hat.

Fachtagung „Kohlenmonoxid“ findet im Januar in Hamburg statt

Vom 12. bis 14. Januar 2015 findet in Hamburg die Fachtagung „Kohlenmonoxid“ der Projektgruppe „CO“ am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf statt, auf der Dr. med. Dirk Michaelis, Ärztlicher Leiter der Druckkammerzentrum Rhein-Main-Taunus, und deren Geschäftsführer Michael Kemmerer zur „Behandlungsoption Druckkammer“ sprechen. Außerdem stellt sich das Zentrum für Hyperbarmedizin Hamburg ZHH GmbH auf der Fachtagung vor.

 

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