Behandlungsverfahren der HBO
Behandlungsprinzipien und Geräte für den optimalen Einsatz der HBO
Der für die HBO-Therapie erforderliche Überdruck wird in Druckkammern (MedGV-Gerät der Klasse I; EU-Klassifizierung CE 95.42 – II B) erreicht. Hier unterscheidet man grundsätzlich zwei unterschiedliche Bauarten:
In Deutschland werden nahezu ausschließlich Mehrpersonendruckkammern zur HBO-Therapie eingesetzt. In diesem auch im übrigen Europa weit verbreiteten Druckkammer-Typ finden je nach Bauart z.B. bis zu 12 sitzende oder 2 bis 4 liegende Patienten Platz. Liegende Patienten werden in der Regel auf Behandlungsliegen gelagert. In manchen Druckkammern besteht die Möglichkeit, ein Krankenhausbett in die Druckkammer einzubringen. Der Druckaufbau erfolgt normalerweise mit Luft. Die O²-Atmung erfolgt über dichtsitzende Mund-Nase-Masken mit Demand-Atemreglern, sogenannte „Kopfzelte“ mit dicht abschließender Halsmanschette und permanenter O²-Spülung, oder bei beatmeten Patienten via Tubus (Kindwall 1994, Oriani et al. 1996).
Eine HBO-Behandlung ist auch in sog. Monoplatzkammern möglich. Derartige Druckkammern für einen, in der Regel liegenden Patienten sind in den USA sehr verbreitet, in Europa aber nur selten anzutreffen. Aufgrund ihrer geringen Größe und ihres geringen Gewichts sind sie häufig in Krankenhäusern z.B. in Anbindung an Intensivstationen zu finden. In Deutschland ist eines der wenigen Exemplare z.B. auf der Intensivstation der Universitätsklinik Mainz in Betrieb. Der Druckaufbau erfolgt in der Regel mit 100% O², der Patient atmet frei aus der ständig mit 100% O² gespülten Atmosphäre der Druckkammer (Kindwall 1994, Oriani et al. 1996). Der Umgang erfordert aufgrund der 100%igen Sauerstoffatmosphäre (Brandgefahr!) und der eingeschränkten Zugriffsmöglichkeit auf Patienten besondere sicherheitstechnische Verfahrensweisen.