HBO-Therapie bei akuten Apoplex- und chronischen Apoplex-Folgen
Die hyperbare Sauerstofftherapie (HBO) kann als adjuvante Behandlung neben der Antikoagulation mit Heparin und der rheologischen Therapie im akuten und subakuten Stadium der cerebralen Ischämie eingesetzt werden. Bei reversiblen cerebralen Durchblutungsstörungen (TIA, PRIND) kann sie eingesetzt werden, um den Erholungsvorgang zu unterstützen. Chronische oder rezidivierende Symptome infolge einer arteriosklerotisch bedingten cerebralen hämodynamischen Insuffizienz können durch Steigerung des Sauerstoffgehaltes im Blut durch wiederholte hyperbare Oxygenierung günstig beeinflusst werden. Im Rahmen der Behandlung des manifesten Hirninfarktes kann die HBO als adjuvante Therapieform neben der Antikoagulation durch Reduktion des vasogen-cytotoxischen Ödems und über ein gesteigertes Sauerstoffangebot zur Minderung der Infarktgröße beitragen. Über eine Vervielfachung des arteriellen O2-Partialdruckes können mit Hilfe der HBO auch minderperfundierte Gewebsbezirke innerhalb der Penumbra mit Sauerstoff versorgt werden.
Spezifische Effekte der HBO in der akuten Phase des cerebralen ischämischen Insults sowie bei chronischen cerebralen Zirkulationsstörungen
Risiken und Wirtschaftlichkeit der HBO-Therapie bei Schlaganfallpatienten
Die Risiken der HBO-Therapie für die hier genannten Behandlungsindikationen sind mit denen bei anderen Behandlungsindikationen vergleichbar, s. „Risiken und Nebenwirkungen der HBO-Therapie“. Die Wirtschaftlichkeit der HBO in der Therapie der akuten und subakuten cerebralen Ischämie muss anhand der potentiellen Reduktion der Anzahl dauerhaft cerebral geschädigter Patienten gemessen werden, die nicht mehr in die Berufstätigkeit zurückkehren. Der daraus resultierende volkswirtschaftliche Schaden ist beträchtlich, da eine große Zahl der Patienten noch berufstätig ist. Maßnahmen, die eine Reduktion der Anzahl intensiv- bzw. dauerhaft pflegebedürftiger Patienten zur Folge haben, bedeuten daher eine enorme finanzielle Entlastung der jeweiligen Kostenträger (Kassen, Rentenversicherungen, Sozialämter etc.). Angesichts der Kosten und Erfolgsquoten der gegenwärtig üblichen Therapiemaßnahmen kann erwartet werden, dass die HBO ein kosteneffektives Heilverfahren darstellt.